Phasmophobia

Phasmophobia

7. Juni 2021 Aus Von VR-Zocker-DE

Wieder ein langweiliges Horror-Spiel? Nicht mit Phasmophobia. Zumindest wenn man nicht schon alles hundertmal erlebt hat und man jede Situation kennt.

„Die Phasmophobie (auch Pneumatiphobie, Spektrophobie) gehört zu den spezifischen Phobien und bezeichnet die pathologische Angst vor Geistern, Geistererscheinungen.“ Quelle: Phasmophobie • PSYLEX

Worum geht es bei Phasmophobia?

Ziel ist es die Art eines Geistes, der innerhalbeines Gebäudes sein Unwesen treibt, zu identifizieren. Mehr nicht. Er muss weder eingefangen werden noch verjagt oder ins Licht geschickt werden. Klingt einfach, ist es am Anfang aber gar nicht.

Mit einer Gruppe von vier Spielern, die Wahlweise in VR oder Flat spielen können stehen einige technische Hilfsmittel zur Verfügung. darunter befinden sich die bekannteren K2-Meter, Thermometer und Geisterboxen die Mittels alternierender Radiofrequenzen Geisterstimmen einfangen sollen. Kommunikation ist eben alles selbst wenn sie manchmal nicht gerade freundlicher Natur sind.

Oma ist heute nicht so gut drauf!

Unsere kleine, drei Mann starke Ghostbusters-Gruppe brach also auf um mal zu schauen was das Game so zu bieten hat. Alle natürlich in VR denn wir wollten ja dir ganze Immersion erleben.

Wenn man als Neuling in dieses Spiel kommt muss man mit dem Basisequipment auskommen. Das nötige Kleingeld fehlt um Bewegungsmelder, Kerzen oder Kopfkameras zu kaufen.

Im Haus selbst war es dunkel und ruhig, zu ruhig. Ängstlich durchkämmten wir Wohnzimmer und Flur. Ohne Ergebnis. Als wir in der Küche ankamen dachten wir schon, dass wir das ein oder andere Geräusch gehört hatten. Wir wussten ja noch nicht wie sich die Entität bemerkbar machen würde. Das K2-Meter schlug mit 2 von 5 Punkten aus. Da musste etwas sein! Wild umherblickend versuchten wir mit unseren Taschenlampen etwas zu erkennen. Sichtbar war allerdings nichts.

„Ist jemand Zuhause?“

Der Ausschlag der elektromagnetischen Messeinrichtung erhöhte sich auf 3 Punke was anzeigte, dass unser unbekannter Freund näher kam. Als ich dann fragte „Wo bist du?“ und die Geisterbox antwortete „Near“ stellten sich meine Nackenhaare. Die Präsenz des Untoten war förmlich zu spüren. Als dann noch die Taschenlampen anfingen zu flackern war Panik angesagt. Jeder nahm die Beine in die Hand und lief um sich zu verstecken. Der Geist hatte seine Jagd begonnen in der er uns Störenfriede gerne ins Jenseits befördern würde.
Ich verschanzte mich in einem kleinen WC ( ein wahrlich perfekter Ort wenn man die Hosen voll hat ) und hoffte, dass der Jäger mich nicht verfolgen würde. Wir haben jemanden in unserer kleinen Spielgruppe der sich gerne mal schnell erschreckt und auch schreit wenn es an die Nerven geht. Das war auch hier der Fall. Er betonte seine Panik mit einigen hektischen Schreien die dann im Dunkeln der Nacht verhallten. Der schlecht gelaunte Geist hatte ihn erwischt und mit in die Anderswelt genommen. Als unsere Leuchten das Flackern einstellten machten wir noch schnell ein Erinnerungsfoto der Leiche, liefen zum Firmen-LKW und verließen den Tatort in windeseile.

Wenn man sich auf das Spiel einlässt und generell dem Glauben an ein Leben nach dem Tod nicht abgeneigt ist dann ist Phasmophobia ein perfektes Horrorspiel.

Inzwischen haben wir nach etwa einhundert Spielen schon alles gesehen und es wirkt einfach nicht mehr so erschreckend und gruselig wie damals. Aber alleine die Panik unseres Angsthasen, die bis heute immer wieder mal auftritt, macht das Spiel auch heute noch lohnenswert.

Es klingt für Nachbarn aber auch für die eigenen Familienmitglieder merkwürdig wenn Sätze wie „Gib und ein Zeichen!“ oder „Willst du uns Töten“ aus Papas Spielzimmer ertönen aber daran müssen sich Außenstehende eben gewöhnen wenn man auf Geisterjagd geht.

Die Grafik des Spiels ist in Ordnung, ok es ist kein Halflife Alyx aber durchaus brauchbar. Man merkt aber, dass der Entwickler sein Hauptaugenmerk nicht auf die VR Variante des Spiels gelegt hatte. So war es für VR-Spieler lange Zeit schwer einen funktionierenden Sprachchat zu bekommen. Ein Bug der nervig aber inzwischen behoben wurde. Es sieht auch ein wenig befremdlich aus wie sich die virtuellen Charaktere bewegen wenn sie nicht Flat gesteuert werden. So als müssten diese mal schnellstmöglich das WC im Spukhaus aufsuchen. Aber das stört den angespannten Geisterjäger nicht.

Bleiben oder sterben? Na wir bleiben ist doch klar!

Phasmophobia bietet einige Karten in verschiedenen Größen und variablen Schwierigkeitsgraden wobei der Schwierigkeitslevel stark von der Art des Geistes abhängig ist. Um die großen Karten Highschool und Gefängnis sinnvoll abzusuchen empfiehlt sich eine Gruppe von vier Spielern. Die kleineren Farm- und Straßenhäuser können in der Regel auch von einem Zweimann-Team oder, wer todesmutig genug ist, als Solospiel absolviert werden.

Süß die Kleine, oder?Küsschen?

Positiv:

  • Gruselig wenn man sich auf das Spiel einlässt
  • spannende Athmosphäre
  • Schockeffekte aber keine richtigen Jumpscares
  • Feeling in VR ist Top

Negativ:

  • VR-Unterstützung muss noch ausgebaut werden
  • Neuer Content muss her
  • Wird langweilig wenn man alles kennt

Phasmophobia ist bei Steam für 11,59€ unter folgendem Link erhältlich: https://store.steampowered.com/app/739630/Phasmophobia/